Von großen Veränderungen

Das wird wohl mein persönlichster Blogbeitrag bisher. Ich darf dir nämlich freudig berichten, dass mein Mann und ich unser erstes Kind erwarten. Im Frühjahr 2023 wird unsere kleine Familie also aus drei Personen bestehen und wir freuen uns sehr auf diesen neuen Lebensabschnitt. In diesem Beitrag erzähle ich dir davon, wie wir von der Schwangerschaft erfahren haben, welche Gefühle mich begleitet haben und wie das erste Trimester abgelaufen ist.

Für mich war dieses erste Trimester ein Auf und Ab, ein Einpendeln, ein Annehmen, Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt – einfach eine ganz verrückte Zeit. Mir ist es hier wichtig, dir ehrlich und offen von dieser Zeit zu berichten. Bedenke aber immer, dass jede Frau, jede Schwangerschaft und jedes Trimester ganz individuell ist. Nur, weil mein 1. Trimester so abgelaufen ist, heißt das nicht, dass das bei dir genauso sein muss. Mir hat in dieser Zeit geholfen, Erfahrungen von anderen Frauen zu lesen und so möchte ich auch meinen Beitrag dazu zur Verfügung stellen.

Vorbereitung auf die Schwangerschaft

Aber lasst uns von ganz vorne beginnen: der Zeit vor der Schwangerschaft. Der Wunsch nach Nachwuchs stand schon länger fest. Unklar war jedoch vor allem der Zeitpunkt. Schließlich haben wir beschlossen, noch unsere Hochzeit im Sommer 2022 abzuwarten und danach entspannt an die Sache heranzugehen.

Wobei entspannt für eine strukturierte Planerin wie mich schon an sich eine große Herausforderung darstellt. Ganz ohne Vorbereitung ging es für mich daher trotzdem nicht, was ich auch nach wie vor als sinnvoll erachte. In den USA etwa ist es verbreiteter, dass man sich bewusst auf die Schwangerschaft vorbereitet. Ich habe mich entschieden, mich bereits vorab um diese Punkte zu kümmern:

  • Einstellung & engmaschige Kontrolle meiner Schilddrüsen-Werte
  • Vitamine: besonders mein Vitamin D Wert war zu niedrig, daher habe ich hier entsprechend supplementiert.
  • Gynäkologische Abklärung: bei Kontrolltermin Kinderwunsch angesprochen. Mir wurde gesagt, dass die Schilddrüse besonders wichtig ist, aber auch, dass ich 3 Monate vor der Kinderplanung schon Folsäure nehmen soll. Die Einnahme von Folsäure bereits vor der Schwangerschaft ist vorbeugend sehr sinnvoll, warum das so ist, kannst du hier nachlesen.
  • Verhütung & NFP: schon seit mehreren Jahren habe ich keine hormonelle Verhütung im Einsatz. Ich arbeite jedoch seit Jahren dafür mit der „symptothermalen Methode“. Ein großer Vorteil für die Kinderplanung ist, dass man seinen Zyklus sehr genau kennt und so etwa weiß, wann jeweils der Eisprung stattfindet. Die Methode wird daher oft bei unerfülltem Kinderwunsch empfohlen, damit der richtige Zeitpunkt ermittelt werden kann. Ich kann jedenfalls jeder Frau empfehlen, sich einmal intensiv mit ihrem Zyklus auseinanderzusetzen und da ist diese Methode genau richtig.
  • Zahnärztin: generell gehe ich sehr regelmäßig zur Zahnärztin. Vor der Kinderplanung habe ich aber konkret nochmal um ein Röntgen gebeten und eine besonders ausführliche Kontrolle, um etwaige Probleme bereits vorab abzuklären.
  • Impfungen: Check des Impfpasses und ob soweit alles aktuell ist.

Für mich war es wichtig, diese Punkte vorab abzuklären, um körperlich gut auf die Schwangerschaft vorbereitet zu sein. Da es für einen gesunden Lebensstil ohnehin ausschlaggebend und somit auch für eine Schwangerschaft ideal ist, erwähne ich hier nicht ausführlich, dass man sich ausgewogen ernährt, körperlich aktiv ist, nicht raucht etc. Zusätzlich zur körperlichen Vorbereitung hat für mich die mentale Vorbereitung ebenso eine Rolle gespielt. Dazu zählt für mich unter anderem die ehrliche Auseinandersetzung in der Partnerschaft, wie sich jede*r das Leben mit Kind vorstellt und speziell die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem auch das Bewusstsein, dass es länger dauern kann bis eine Schwangerschaft eintritt und man dem Prozess die notwendige Zeit einräumt.

Positiv oder negativ?

Rückblickend hatte ich schon während der 4. Schwangerschaftswoche, also bevor die Menstruation ausbleibt, ein Schwangerschaftsanzeichen, nämlich ein flaues Gefühl im Magen in der Früh. Diese Übelkeit wurde im Lauf der Wochen mehr und nimmt zum Glück meistens im zweiten Trimester ab (bei mir leider noch nicht ;-)). Ein sicheres Anzeichen war das jedoch so früh für mich natürlich nicht.

Da ich dennoch das Gefühl hatte, dass etwas anders war, machte ich kurz vor meiner zu erwartenden Periode zwei Frühtests, welche sich jedoch als negativ herausstellten. Als jedoch meine sonst sehr pünktliche Periode ausblieb, machte ich noch einen gewöhnlichen Schwangerschaftstest und dieser fiel positiv aus. Ein Test reichte mir nicht, für eine Bestätigung musste ich aber warten, da wir keine Schwangerschaftstests mehr zuhause hatten. Dann waren auch diese positiv und nun konnten wir uns auch wirklich zaghaft freuen. Der erste Termin bei meinem Frauenarzt wurde vereinbart und wir waren zu Beginn der 8. Schwangerschaftswoche dort. Hier gab es eine weitere Bestätigung, dass sich tatsächlich ein kleiner Embryo eingenistet hatte und soweit alles gut ausschaut. Wir konnten es noch gar nicht glauben und die Freude war groß!

Von Ängsten, Übelkeit und Freude

In den Wochen vor dem Termin und auch noch danach war die Angst mein häufiger Begleiter. Wird alles in Ordnung sein? Ist es vielleicht eine Eileiterschwangerschaft? Wie wahrscheinlich ist eine Fehlgeburt? Zusätzlich war ich in diesen Wochen extrem müde und hatte mit starker Übelkeit bis hin zu Erbrechen über den ganzen Tag zu kämpfen. Noch nie ist die Zeit für mich so langsam vergangen wie zu dieser Zeit. Immer wieder waren jedoch auch lustige und schöne Momente dabei. So hatte ich plötzlich eine Abneigung gegen Zwetschgenröster, der für mich total furchtbar schmeckte, obwohl ich das normalerweise sehr gerne esse. Beim zweiten Frauenarzt-Termin in der 10. Schwangerschaftswoche hat man dann auch schon viel mehr erkannt und es wurde immer realer: Wir bekommen ein Baby!

Da es mir die meiste Zeit des ersten Trimesters nicht wirklich gut ging, war es umso schwieriger, noch kaum jemanden davon zu erzählen. Immerhin sieht man etwa Arbeitskolleg*innen fast jeden Tag und es war schwierig, nicht zu sagen, dass es mir nicht gut ging. Für die Entscheidung, wann man es wem verkündet, haben uns diese Punkte geholfen:

  • Ein paar wenige Vertraute einweihen, wie Eltern. Ich habe zudem zwei Arbeitskolleginnen, mit denen ich auch befreundet bin, früh Bescheid gegeben, damit sie mich in gewissen Situationen decken konnten (z.B. schlechtes Internet) und mich im Büro unterstützen.
  • Viel Ruhe gönnen und auch Dinge absagen. Das fiel mir gar nicht leicht, war aber dringend notwendig!
  • Unterschiedliche Dinge probieren und anpassen. Gerade bei der Übelkeit hat mir kaum etwas geholfen. Wenn es dann nicht wirklich weniger geworden wäre, hätte ich mir auch etwas verschreiben lassen. Eine der letzten alternativen Methoden hat mir dann tatsächlich geholfen, nämlich “Seabands“, die eigentlich Akupressurarmbänder gegen Reiseübelkeit sind. Was mir meistens gut getan hat, war spazieren gehen oder wandern und ich habe viel Zeit in der Natur verbracht, etwa mit meinem Mitreitpferd.
  • Nicht alles glauben, was man liest. Ratgeber gibt es in Form von Büchern, Blogbeiträgen und gut gemeinten Ratschlägen unglaublich viele. Gerade rund um das Thema Schwangerschaft kursieren aber auch viele Mythen und Falschinformationen. Für mich war es wichtig, einen Ratgeber zu finden, der wissenschaftlich und fundiert an das Thema herangeht. Das einzige Buch, was das bisher für mich erfüllt hat, war „Das einzig wahre Schwangerschafts-Handbuch“ welches ich allen werdenden Eltern wärmstens empfehlen kann.
  • Auf sich selbst hören. Etwas, was mich stark getroffen hat, war als mein Arzt mir sagte: „und generell sind Sie sonst schwanger und nicht krank“. Gerade zu dieser Zeit ging es mir besonders schlecht und ich musste mich auch tageweise in Krankenstand begeben, da ich mich den gesamten Tag übergeben musste. Diese Aussage war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, da es mir ohnehin schwerfällt, nicht 100% zu geben und ich immer alles schaffen möchte. Generell war und ist für mich ein großes Thema, welche Erwartungen von außen an einen herangetragen werden, aber dazu wird es nochmal einen separaten Blogbeitrag geben.

Auf ins 2. Trimester

Mein erstes Trimester ist nun vorbei und ich befinde mich schon mitten im zweiten Trimester. Ich bin froh, dass ich hier niedergeschrieben habe wie es für mich war, denn oft vergisst man das ja schneller als gedacht wieder. Wir wünschen uns dieses Baby und freuen uns unglaublich darauf. Nach wie vor habe ich dennoch mit den nicht so schönen Seiten zu kämpfen. Was ich aber sicher weiß: Dieses Baby ist alle körperlichen und mentalen Strapazen wert. Ich freue mich jetzt schon darauf, wie es unser Leben bereichern wird.

Alles in diesem Beitrag sind persönliche Erfahrungen und stellen in keiner Weise Empfehlungen dar!
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