Daniela Zeller: Mit „Ich Kraft“ zum wahren Selbst

Daniela Zeller
© Andrea Sojka

Mit dem Format Frauenbilder stelle ich dir inspirierende Frauen vor. Du erfährst interessante Geschichten direkt aus ihrem Leben und findest vielleicht sogar das eine oder andere neue Vorbild. Denn in uns Frauen steckt viel mehr, als wir oft glauben. Lasst uns gemeinsam für mehr Sichtbarkeit von Frauen sorgen! Diesmal bei Frauenbilder im Portrait: Daniela Zeller.

Vom Ö3-Wecker zum eigenen Kommunikations-Institut

Über 10 Jahre hat Daniela Zeller die Österreicher*innen in der Früh beim Ö3-Wecker in der Früh begrüßt. Ihre Stimme ist ihr Werkzeug und das ist auch so geblieben: 2012 hat sich Daniela Zeller mit „FREIRAUM KOMMUNIKATION“ selbstständig gemacht. Sie bietet im DACH-Raum Seminare, Coachings und vieles mehr zu den Themen Managementtraining, Stimme und Persönlichkeitsentwicklung an. Daniela Zeller ist seit 2021 Mutter eines Sohnes und lebt mit ihrer Familie in Wien.

© Andrea Sojka

Wenn man Daniela Zeller trifft, spürt man die Freude, mit der sie durchs Leben geht und ihr Unternehmen führt. Diese besondere Ausstrahlung bezeichnet sie als „Ich Kraft“ und es ist ihr ein großes Anliegen andere Menschen dabei zu inspirieren, ihr wahres Selbst zu leben. Neben ihren Seminaren gibt sie ihr Wissen auch in ihrem Podcast „Ich Kraft by Daniela Zeller“ weiter und in ihren Büchern „Ich-Kraft: Genial einfaches Selbstcoaching für ein gesundes & glückliches Leben“ und „99 Dinge für deine Ich Kraft“. Über zwei Jahre war Daniela Zeller auch Host des Podcasts von „Carpe Diem“.

In unserem Gespräch habe ich mit Daniela Zeller über die Unterschiede zwischen Frauen und Männern gesprochen, wie man mutige Schritte richtig setzt und über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Von Daniela Zeller kann man unglaublich viel lernen, ein paar Einblicke bekommst du in diesem Blogbeitrag. Wer mit Daniela Zeller arbeiten möchte, findet bei „FREIRAUM KOMMUNIKATION“ ihr gesamtes Angebot.

1. Als Frau und Mama über die Stimme zur „Ich Kraft“ finden

Daniela Zeller arbeitet mit ihrer Stimme. Dennoch gehört für sie viel mehr zum Erfolg als nur eine technisch ausgereifte Stimme. Die Ausstrahlung und mit welcher Sicherheit man präsentiert, beeinflussen, ob wir etwas glaubhaft vermitteln können oder eben nicht. Generell haben Frauen und Männer ähnliche Herausforderungen dabei.

In der Praxis beobachtet Daniela Zeller, dass Frauen bei Nervosität eher eine zu hohe Stimme bekommen durch einen erhöhten Tonus, der wiederum die Stimme einschränkt und so wird diese piepsiger. Männer haben hier den Vorteil, dass ihre Stimme bereits tiefer ist und sie dadurch nicht so leicht in diese unbequeme Lage kommen. Das kann man jedoch trainieren: ein Seminar bei Daniela Zeller kann dafür der Grundstein sein. Sie sagt „Bis sich bei Stimmtraining etwas tut, benötigt es oft mehrere Monate. Jede*r muss aber irgendwann anfangen. Ein Seminartag bringt somit viel, denn er ist der Kick-Start zur Veränderung bei dem man gewisse Techniken und Methoden mitbekommt. Wenn man dran bleibt, dann bringt es noch mehr und man kann echte Veränderung erleben.“

Für Frauen bietet sie ein ganz besonderes Training: „Souveränitätstraining für Frauen im Business“. Ziel ist souveränes Auftreten im beruflichen Kontext und sich optimal im Unternehmen zu positionieren. Besonders Frauen neigen dazu, sich nicht so gut zu verkaufen wie Männer, und zu perfektionistisch zu sein. Auf diese Gegebenheiten wird im Training ganz besonders eingegangen.

Man kann nur andere hochheben und feiern, wenn man selbst in seiner Kraft ist.
- Daniela Zeller -

Die eigene Stimme kennenzulernen und zu trainieren wird in erster Linie mit Erfolg im Beruf und überzeugenderen Präsentationen in Verbindung gebracht. Der Einfluss auf das Privatleben ist dabei jedoch nicht zu unterschätzen. Wenn man in seiner eigenen Kraft ist und dadurch auch die Stimme, traut man sich etwas zu und entwickelt einen guten Blick auf sich selbst. Besonders Mamas kann das helfen, um gut Grenzen zu ziehen oder „Nein“ zu sagen. Den eigenen Wert zu kennen und sich selbst gut genug zu sein, kann zudem bei Diskussionen mit dem/der Partner*in helfen. Es ist einfacher, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und so die Mama zu sein, die man wirklich sein möchte – ohne Beeinflussung von außen.

Die „Ich Kraft“ unterstützt Mamas bei der großen Veränderung, wenn sie ein Kind bekommen. Plötzlich ist man nicht nur für ein zweites Wesen verantwortlich, man kämpft meistens auch mit Müdigkeit und die Hormonumstellung wirft einen aus der Bahn. Wenn man gut in seiner Kraft ist, steckt man diese Veränderungen leichter weg und das strahlt auch auf das eigene Kind aus. Denn Muttersein heißt auch loslassen, immerhin gehört einem das kleine Wesen nicht, sondern es gehört von Beginn an sich selbst und man kann es nur lieben und unterstützen. Mit diesem Bewusstsein und einem gestärkten Selbstverständnis, fällt das Loslassen gleich viel einfacher.

2. In Balance kommen: zwischen übermütigem Tatendrang und reflektierten Entscheidungen

Daniela Zellers Entscheidungen sind von außen betrachtet oft mutig. Sie hat nach über 10 Jahren Ö3 verlassen und sich ganz in die Selbstständigkeit begeben. Sie hat den Carpe Diem Podcast nach zwei erfolgreichen Jahren als Host an jemand anderen übergeben. Sie führt ihr Unternehmen als Mama erfolgreich weiter. Hinter all diesen Entscheidungen stehen bei Daniela Zeller keine Zufälle, sondern sie bereitet sich auf solche Schritte mit Bedacht vor. Dennoch benötigt man auch immer eine gute Portion Tatendrang, um ins Tun zu kommen.

Den Grundstein für ihr Unternehmen „FREIRAUM KOMMUNIKATION“ hat sie bereits 7 Jahre vor dem Schritt weg von Ö3 gelegt. Die Entscheidung ist über einen langen Zeitraum gereift, da sie ihren Job geliebt und wertgeschätzt hat. Der Wunsch nach einem Weiterbildungsunternehmen und anderen dabei zu helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen, hat sie vorangetrieben während ihrer Tätigkeit als Radiomoderatorin Ausbildungen in dem Bereich zu absolvieren. Irgendwann kam dann der Moment, als sie wusste, dass sie den Fuß jetzt in die Luft setzen und ganz losgehen kann. Bereits ein Jahr vorher hat sie gegenüber Ö3 ihren Weggang angekündigt und das letzte Jahr zu ihrem besten gemacht.

Das gleiche galt beim Carpe Diem Podcast: liebevoll bezeichnet Daniela Zeller den Podcast als ihr damaliges Hobby. Da mittlerweile ihr kleiner Sohn und ihr Unternehmen volle Aufmerksamkeit benötigen, wusste sie, dass es Zeit ist loszulassen. Daniela Zeller ist es wichtig, immer im Guten auseinanderzugehen und alles gut vorzubereiten. Das verdeutlicht einmal mehr die Abschlussfolge, die sie gemeinsam mit Holger Potye und ihrer Nachfolgerin Niki Löwenstein aufgenommen hat, die du hier anhören kannst.

Daniela Zellers Tipp: den Mut zu Entscheidungen finden. Jedoch nichts überstürzen und immer alles im Guten übergeben. Wenn man in seiner „Ich Kraft“ ist, fällt das viel leichter und man gönnt anderen eher Gutes, was wiederum einem selbst zugutekommt. Ein Zitat, was sie schon lange begleitet und ihr bei der Entscheidungsfindung hilft, ist: „Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.“ Indem man reflektiert, ob man gerade einen Weg oder einen Grund sucht, weiß man meistens recht schnell, was man eigentlich möchte.

3. Gleichberechtigte Elternschaft leben

Daniela Zellers Leben hat sich nochmal stark geändert, als 2021 ihr kleiner Sohn auf die Welt kam. Zu diesem Zeitpunkt war sie 44 und hat sich auf das neue Abenteuer genauso gefreut wie ihr Freund. Gleichberechtigung hinsichtlich der Kinderbetreuung ist ihnen beiden wichtig und so haben sie eine gute Aufteilung für sich gefunden. Obwohl ihr Freund 8 Monate in Karenz war, ist es gerade als Unternehmerin nicht einfach, alles zu organisieren. Dank ihres Teams und der zweiten Geschäftsführerin von „FREIRAUM KOMMUNIKATION“ konnte sich Daniela Zeller zwei Monate vollständig zurückziehen und dann mit ein bis zwei Seminartagen pro Woche starten.

Generell sieht Daniela Zeller auch Vorteile in der Selbstständigkeit hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So kann sie sich die Seminartage gut einteilen, damit ihr Sohn von ihrem Freund betreut ist. Die beiden haben sie sogar schon zu Seminaren begleitet. Allen Frauen mit Kinderwunsch rät sie dazu, sich vorher gut zu überlegen, mit wem sie ein Kind bekommen. Ein gemeinsames Kind ist eine große Bereicherung, aber auch eine Herausforderung für die Beziehung.

Ihr Freund hat sich von Beginn an genauso um ihren Sohn gekümmert und sich verantwortlich gefühlt – sowohl finanziell als auch für die Zeit mit dem Kind. Wichtig ist ihr zu betonen: Wenn der Vater für das Kind zuständig ist, hält sie sich auch raus, was etwa das Essen, die Kleidung oder die Unternehmungen betrifft. Allen Mamas rät sie daher, Verantwortung abzugeben: Nehmt euch bewusst raus und lasst die Männer auch machen!

In Gesprächen mit anderen Müttern zeigt sich oft, dass alles zwei Seiten hat. Manchmal würde Daniela Zeller gerne noch mehr Aktivitäten mit ihrem Sohn machen oder sich mit anderen Müttern treffen. Diese wiederum sehnen sich danach, auch etwas zu arbeiten und Abstand zu Windeln & Co zu haben.

Am Ende des Tages sieht Daniela Zeller einen klaren Vorteil darin, dass sie von beidem etwas hat: Sie genießt die viele Zeit mit ihrem Sohn, aber auch, wenn sie Seminare hält und sie weiß, dass er von seinem Vater betreut wird und die beiden etwas lustiges unternehmen. Ihr Credo: „Jetzt ist Jetzt. So wie es ist, ist es. Man versäumt immer etwas. In Wahrheit versäumt man aber auch nichts, wenn man das, was man gerade macht, bewusst macht und genießt.“.

Auch Daniela Zeller zweifelt manchmal an sich und ob alles, was sie tut, gut genug ist. Negative Kommentare, dass sie für österreichische Verhältnisse früh wieder arbeiten gegangen ist, hat sie glücklicherweise bisher wenige gehört. Dadurch, dass sie weiß, dass ihr Sohn zu jeder Zeit gut betreut ist, fällt es ihr auch leicht, nicht auf diese Kommentare zu hören und auf diese Grenzüberschreitungen klar und bestimmt zu antworten. Am Ende weiß sie, dass sie ihr Bestes gegeben hat.

Wieso Geld relevanter ist als viele denken

Damit so eine ausgewogene Elternschaft möglich ist, sieht sie alle in der Verantwortung. Frauen rät sie, ihr Gehalt zu verhandeln und auch in dieser Hinsicht auf Augenhöhe mit ihren Partner*innen zu sein. Geld ist zwar nicht alles, aber schlussendlich werden viele Entscheidungen hinsichtlich Familie auf dieser Basis getroffen. Also, liebe Frauen, traut euch und steht für euch selbst ein. Es wartet die Chance auf eine gerechte Entlohnung und Männern wird dadurch die Chance gegeben, sich auch in der Familienarbeit verstärkt einzubringen, indem sie nicht die finanzielle Hauptlast tragen. Wenn du mehr zu finanzieller Unabhängigkeit wissen möchtest, findest du hier Informationen dazu.

Daniela Zeller ist jedenfalls überzeugt, dass sich etwas in die richtige Richtung tut. Je mehr Männer in Unternehmen ihren Anspruch auf Familienzeit einfordern, desto unumgänglicher wird es für Unternehmen, in dieser Hinsicht kooperativer zu werden.

Noch mehr beeindruckende Frauen vor den Vorhang

Wir benötigen viel mehr Frauen, die uns als Vorbilder dienen. Es gibt so viele tolle Frauen, nur sind sie nicht immer sichtbar. Daniela Zeller durfte in ihrem Leben mit vielen davon zusammenarbeiten, sie interviewen und kennenlernen. Daher habe ich sie zum Schluss gefragt, welche Frauen sie in ihrem Leben besonders beeindruckt haben. Die wundervolle Antwort darauf: Es gibt so viele, dass sie sich nicht entscheiden kann und sie deshalb mehrere genannt hat. Hier siehst du einige der Frauen, die Daniela Zeller besonders beeindruckt haben:

Barbara Stöckl
Claudia Stöckl
Verena Altenberger
Ursula Strauss
Michou Friesz
Luise Maria Sommer

Hier kannst du in Interviews von Daniela Zeller mit Verena Altenberger, Luise Maria Sommer und Claudia Stöckl hineinhören:

Buchempfehlung: „Einfach losfahren“

Den Roman „Einfach losfahren“ von Fabio Volo hat Daniela Zeller bereits mehrmals gelesen. Bereits beim ersten Durchgang hat sie das Buch bewegt. Ein Buch als Inspiration, um Lebendigkeit zu spüren. Einfach tun, einfach losfahren.

Mehr Leichtigkeit durch Hingabe

Im Laufe ihres Lebens hat Daniela Zeller ihre eigene „Ich Kraft“ ausgebaut und gestärkt. Ihre Mission, dass Menschen ihr eigenes Potenzial ausschöpfen, lebt sie tagtäglich mit ihrem Unternehmen „FREIRAUM KOMMUNIKATION“. Als Mama durfte sie dann noch etwas ganz besonders lernen: Hingabe. Erst mit dem Muttersein hat sie gelernt, was es wirklich bedeutet loszulassen und einfach zu schauen, wo alles hinführt ohne großartig Pläne zu schmieden. Das macht sie zufrieden, denn das Leben ist dadurch leichter geworden. So lernt Daniela Zeller selbst nie aus und ist für Neues offen und wir dürfen wiederum von ihr lernen. Vielen Dank für deine Zeit, Daniela!

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Foto-Quellen:
Barbara Stöckl: Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Claudia Stöckl: Bwag, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Verena Altenberger: Manfred Werner (Tsui), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Ursula Strauss: Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Michou Friesz: Manfred Werner – Tsui, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Luise-Maria Sommer: Luise Maria Sommer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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