Cosima Michels – Mit Kommunikation und Planung durch den Mama-Alltag

Cosima Michels

Mit dem Format Frauenbilder stelle ich dir inspirierende Frauen vor. Du erfährst interessante Geschichten direkt aus ihrem Leben und findest vielleicht sogar das eine oder andere neue Vorbild. Denn in uns Frauen steckt viel mehr, als wir oft glauben. Lasst uns gemeinsam für mehr Sichtbarkeit von Frauen sorgen! Diesmal bei Frauenbilder im Portrait: Cosima Michels.

Wenn man Cosima Michels begegnet, wird man sofort von ihrer Begeisterung angesteckt. Die Münchnerin lebt mit ihren zwei Kindern (9 und 7 Jahre) und ihrem Mann zusammen. Sie bekleidet eine Führungsrolle in einem internationalen Unternehmen und ihre Karriere hat sie mehrere Tage die Woche nach Paris geführt. Und das, als ihre beiden Kinder noch klein waren. Eine Sache, die ihr immer besonders hilft, das alles zu meistern: ihr Organisationstalent.

Aber damit nicht genug. Cosima hat auch ein Buch geschrieben, in dem andere Mamas ebenso von ihren Erfahrungen profitieren. Gemeinsam mit Verena Schörner hat sie ihre Tipps rund um Familienplanung in das gemeinsame Werk „Der Mamaplaner“ einfließen lassen. „Der Mamaplaner“ ist eine Art Bullet Journal mit vielen Inspirationen und Planungstools für das ganze Jahr. Hier kannst du dir von dem liebevoll gestalteten Buch einen Eindruck verschaffen und mit etwas Glück sogar ein Exemplar gewinnen!

Wie du siehst kann man von Cosima ganz schön viel mitnehmen für das Leben als Frau, als Mama und überhaupt jede*r! Diese drei Dinge können wir besonders von Cosima lernen:

1. Kommunikation ist der Schlüssel

„Ohne Kommunikation ist alles nichts“ – so beginnt das Lieblingskapitel von Cosima in „Der Mamaplaner“. Das ist auch genau das, was sie ihrem jüngeren ICH und allen Frauen gerne mitgeben möchte: Kommuniziert mehr! Gerade bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie empfiehlt sie, dass man bereits vorab mit dem/der Partner*in über die Erwartungen und Wünsche spricht. So kann man klare Absprachen treffen und jede*r weiß, worauf man sich eingelassen hat.

Cosima hatte mit ihrem Mann vereinbart, dass sie sich auch nach der Geburt ihrer Kinder gegenseitig beruflich unterstützen werden. Das war dann der Grund, weshalb sie den Job in Paris angenommen hatte, da ihr Mann sich an die Vereinbarung gehalten hat. Nach wie vor stecken viele Frauen beruflich zurück, wenn es um Kinder geht. Daher ist es umso wichtiger die Erwartungshaltung VOR dem ersten Kind mit dem/der Partner*in abzustecken.

Für Cosima war die Entscheidung für den Job in Paris dennoch keine einfache. Sie war sogar so verunsichert, dass sie bei ihrem Kinderarzt nachgefragt hat, ob die Entwicklung ihrer Kinder eh nicht darunter leiden würde, wenn sie eine Zeitlang von Sonntag bis Mittwoch im Ausland wäre. Seine Antwort: „50% der Männer, die Kinder in meiner Praxis haben, sind jede Woche von Sonntag bis Donnerstag oder noch länger nicht zuhause. Noch kein einziger hat mich gefragt, ob das der Entwicklung der Kinder schaden würde.“

„Was ich meinem jüngeren ICH sagen würde? Mehr Kommunikation, bitte!“
- Cosima Michels -

Cosima hat schließlich den Schritt gewagt und es keinen Tag bereut. Ihre Kinder lieben Frankreich mittlerweile genauso wie sie und haben viel aus dieser Zeit mitgenommen. Ihr Sohn vermisst die tollen Kindermenüs aus Frankreich und ihre siebenjährige Tochter hat von selbst begonnen, Französisch zu lernen.

„Kommunikation ist alles“ hat ihr somit auch beim Abenteuer Paris geholfen. Cosima kennt aus ihrer Erfahrung viele Situationen, in denen es ihrer Ansicht nach geholfen hätte einfach einmal darüber zu sprechen. Oft glauben etwa Frauen, dass Männer gar keine Aufgaben im Haushalt oder mit den Kindern übernehmen möchten. Wenn der Mann nicht von selbst seinen Teil übernimmt oder aktiv anbietet etwas zu übernehmen, dann einfach einmal klar darüber sprechen!

2. Mut zu kreativen Job-Lösungen

Wie so viele Frauen beschäftigt Cosima das Thema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für sie hat sich gezeigt, dass es sowohl von Arbeitgeber*innen- als auch Arbeitnehmer*innen-Seite nach wie vor viel zu wenig Mut zu kreativen Lösungen im Job gibt. Cosimas Top 3 Tipps zu Karriere mit Kind sind:

Kommunikation

Dieser Punkt ist so wichtig, dass er auch hier nochmal erwähnt werden muss! Sprecht mit eurem/r Partner*in, wie ihr euch die Zukunft mit Kindern und Job vorstellt. Was wollt ihr erreichen? Welche ungewöhnlichen Lösungswege gibt es? Was ist jede*r bereit zu geben? Dadurch kann Unzufriedenheit vermieden werden und man findet den ganz eigenen Weg. Das gleiche gilt für den Arbeitgeber oder auch andere Bezugspersonen.

Cosima und ihre Co-Autorin Verena haben während der strengen Corona-Zeit kurzerhand die Haushalte so zusammengelegt, dass jeder der Erwachsenen einen Tag für alles zuständig war, was die Kinder und Haushalt betroffen hat. Mit dieser Lösung konnte trotzdem jede*r zufriedenstellend der Arbeit nachgehen und die Kinder waren bestens betreut.

„Neugier kann manchmal den Mumm aus seinem Versteck hervorlocken, ihm vielleicht sogar einen richtigen Schubs geben. Aber Neugier verfliegt in der Regel bald. Mumm braucht Durchhaltevermögen.“
- Haruki Marakami -

Lieber ganz die halbe Zeit, als die ganze Zeit halb

Im Laufe der Zeit hat Cosima festgestellt, dass man profitieren kann, wenn man das klassische Teilzeit-Modell etwas abändert. Indem man ganze Tage anstatt von halben Tagen im Job zur Verfügung hat, wird man in der Firma nämlich als präsent wahrgenommen und ist oft selbst entspannter. Man muss dadurch etwa nicht das Meeting verlassen und kann im Idealfall so lange wie nötig am Abend an einem Projekt weiterarbeiten. Hilfreich ist an diesen Tagen die Option für ein „Open End“ zu haben.

Durch die striktere Trennung von Arbeits- und Familientagen läuft dadurch jeder Bereich entspannter ab. Cosima hat mit dieser Art der Teilzeitarbeit sehr gute Erfahrungen gemacht. An freien Tagen ist sie oft trotzdem telefonisch erreichbar, was aber weder sie noch ihre Kinder stört, da es sich oft nur um wenige Minuten handelt.

Jobgestaltung neu überdenken

Das aktuelle Arbeitsleben basiert nach wie vor auf dem Modell des Haupternährers. Mittlerweile gibt es zwar Teilzeitmodelle, da sind die Lösungen für Familien aber häufig schon zu Ende. Cosima und ich sind uns einig: Da geht noch mehr! Da Arbeitgeber oft noch nicht darüber in dem Detailgrad nachdenken, empfiehlt sie, dass man sich selbst Gedanken macht und einfach etwas ungewöhnliches vorschlägt.

Das kann einerseits das Arbeitszeitmodell mit ganzen Tagen betreffen, aber auch Jobsharing in verantwortungsvollen Positionen. Und wieso nicht die eigene zukünftige Position erfinden? Nur, weil es etwas noch nicht gibt, bedeutet es nicht, dass das nicht zukünftig notwendig sein wird. Cosima möchte allen Frauen Mut zusprechen, dass sie sich trauen etwas auszuprobieren und auch zu kommunizieren!

„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf``
- Afrikanisches Sprichwort & Klappentext von ``Der Mamaplaner``-

3. Dem Fluss des Lebens folgen

Ein großes Thema für viele Frauen ist oft, Zeit für sich selbst zu finden. Cosimas Erfahrung nach sollten wir dafür viel öfter darüber nachdenken, was uns aktuell wirklich glücklich macht. Indem wir regelmäßig reflektieren, was uns wichtig ist und worauf wir Wert legen, können wir unsere Prioritäten immer wieder korrigieren. In „Der Mamaplaner“ findest du dafür ebenfalls Methoden, um genau das umzusetzen.

Cosima hat früher etwa gerne die Oper besucht. Als die Kinder klein waren, hat das aber absolut nicht für sie gepasst, da sie am Abend einfach nur müde auf die Couch sinken wollte. Jetzt wo ihre Kinder langsam größer werden, war sie dann zum ersten Mal seit Jahren wieder in der Oper. Sie hat sich sehr darauf gefreut und konnte es richtig genießen. Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn sie sich dazu gezwungen hätte, dieses Hobby beizubehalten, als die Kinder noch sehr klein waren. Vielleicht hätte sie die Oper dann irgendwann nur noch genervt und sie würde heute nichts positives mehr damit verbinden.

Ähnlich ist es mit Büchern: Cosima liebt Bücher! So viel wie früher liest Cosima nicht mehr, mittlerweile schafft sie es aber, zwei Bücher pro Monat zu lesen. Sie nimmt sich bewusst Zeit dafür. Sie freut sich über die Bücher, die sie liest, und ärgert sich nicht darüber, welche sie nicht lesen kann.

Cosima hat aber auch viele neue Dinge dazu gewonnen oder wieder Spaß an längst vergessenen Dingen gefunden. So ist sie vor der Geburt ihrer Kinder schon lange nicht mehr schaukeln gewesen und hat jetzt wieder eine riesige Freude daran. Sie baut auch wieder mit Lego-Steinen, was ihr als Kind einen riesigen Spaß gemacht hat, aber im Erwachsenenalter nicht weitergeführt wurde.

Im Leben mit Kindern ändert sich vieles und man hat vielleicht nicht mehr die Zeit, alle Dinge zu tun, die man gerne möchte. Cosima kann hier nur jedem dazu raten, darüber nachzudenken, woraus man wirklich Freude und Kraft schöpft. Nur weil jemand anderes gerne in der Badewanne entspannt, muss das nicht für mich passen. Habe den Mut und nimm dir die Zeit, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen, um deine Prioritäten im Lauf des Lebens immer wieder abzugleichen und auch neu zu orientieren.

Viele Frauen sagen ungern Nein und das findet Cosima auch total in Ordnung. Immerhin outet sie sich selbst in „Der Mamaplaner“ als Ja-Sagerin. Was sie aber im Lauf der Zeit gelernt hat, ist zu fokussieren. Sie fokussiert ihre Energie um Nein zu sagen auf jene Dinge, die sie wirklich nicht machen möchte. Ohne ihre vielen Ja´s hätte sie auch unglaublich viele tolle Dinge nicht erlebt. Also hör auf dich selbst und sag freudig Ja zu allem, was du wirklich möchtest!

Ein Buch geht immer

Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, Cosima kennenzulernen und mit ihr zu plaudern. Hoffentlich konntest du genauso von ihren Erfahrungen profitieren und kannst etwas von dieser inspirierenden Frau für dein Leben mitnehmen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Cosima ihren Mama-Alltag so gut hinbekommt, dann schau dir unbedingt „Der Mamaplaner“ an!

Da Cosima und ich Bücher lieben, darf natürlich ein Tipp dazu nicht fehlen. Cosima empfiehlt jedem uneingeschränkt alle Bücher von Haruki Murakami. Dazu gehören etwa „1Q84“ oder „Erste Person Singular“.

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