Tipps für ein selbstbestimmtes und entspanntes Wochenbett – Teil 1

Babyfüße im Bett

Rund um Schwangerschaft und Geburt wird oft besonders wenig über eines gesprochen: das Wochenbett. Dabei ist die Zeit nach der Schwangerschaft besonders wichtig, damit sich Eltern und Kind kennenlernen und aufeinander einspielen können. Auch für die Rückbildung ist die Zeit wichtig, Infos dazu findest du hier.

In diesem Beitrag habe ich Tipps zusammengetragen, wie du das Wochenbett so gestalten kannst, wie DU es brauchst und dir guttut. Dafür habe ich bei anderen Eltern nachgefragt, die viele wertvolle Anregungen für dich haben. Da es so viele tolle Tipps geworden sind, wird es noch einen Teil 2 geben!

“Hilf mir, es allein zu tun.“
- Maria Montessori -

1. Vorbereitung ist die halbe Miete

Eine Möglichkeit ist natürlich zu improvisieren. Wenn du und dein/e Partner*in aber schon während der Schwangerschaft ein paar Vorkehrungen trefft, fällt jedoch vieles leichter. Zu den Dingen, die man gut vorbereiten kann, gehören etwa:

  • Kleidung für die Mama und das Baby: Das Baby benötigt nicht allzu viel am Anfang, konzentriert euch auf die Basics. Für dich als Mama (für den Papa natürlich auch 😉 ) empfiehlt sich bequeme Kleidung, aber du darfst dich natürlich darin auch wohlfühlen, wenn ihr einmal Besuch empfangen wollt. Auch einen Still-BH kannst du schon vorab kaufen und dich beraten lassen.
  • Kurse für die Zeit danach: Recherchiere schon vorab, welche Rückbildungskurse für dich in Frage kommen. Vielleicht ist mein Kurs „Yoga nach der Geburt“ für dich interessant? Du kannst bereits vorab einen Platz reservieren und wenn der Kurs ohne Baby ist, wegen der Betreuung überlegen.
  • Alles für den Körper der Mama und den Wochenfluss: Zum Beispiel eine Po-Dusche (ganz große Empfehlung von vielen Mamas!) und Binden. Es gibt auch Boxen in denen schon vieles mit dabei ist, was du benötigst, wie zum Beispiel diese.
  • Diverse Beratungen: Recherchiert schon vorab, ob dich eine Trageberatung, Stillberatung etc. interessiert. Dann hast du die Infos bei der Hand, sobald ihr etwas davon benötigst. Manche Kurse können auch schon in der Schwangerschaft interessant sein.
  • Bürokratie: Informiert euch zu allen bürokratischen Themen, die für euch als Familie relevant sind. Welches Karenzmodell wollt ihr wählen? Kommt ein Papa-Monat in Frage? Gibt es einen Kinderarzt/Kinderärztin in der Nähe?

Es gibt viele Dinge, die schon in der Schwangerschaft vorbereitet werden können. Überlegt, welche Dinge davon für euch relevant sind und euch entlasten werden. Wenn du eine/n Partner*in hast, dann überlegt gemeinsam! Teilt auch die Recherche-Arbeit auf, immerhin seid ihr ein Team und jede*r soll seinen Beitrag leisten, damit nicht einer im Mental Load untergeht. Während du als gebärende Mama vielleicht zu Rückbildungskursen und Wochenbett selbst recherchieren möchtest, kann sich der/die Partner*in zu Beratungen erkundigen und sich zur Bürokratie schlau machen. Wenn du alleine bist, können dir vielleicht Eltern, Geschwister oder Freund*innen helfen.

schwanger Frau am Laptop

2. Keinen Druck machen & Unterstützung annehmen

Ihr müsst nicht alles perfekt machen. Gut genug ist vollkommen ausreichend! Oft machen sich frisch gebackene Eltern einen großen Druck, alles richtig zu machen – dabei ist es völlig klar, dass man erst in die vollkommen neue Situation reinwachsen muss. Gebt euch etwas Zeit und geht nicht nur mit dem Baby, sondern auch mit euch selbst liebevoll und geduldig um.

Eine Mama hat mir etwa berichtet, dass sie dachte, dass sie sofort viel spazieren gehen und an der frischen Luft sein muss. Das hat ihr und dem Baby aber noch gar nicht so gut getan. Geht es also ruhig langsam an! Das Wochenbett dauert bei einer Spontangeburt normalerweise 6 – 8 Wochen. Und der Name WochenBETT hat einen Grund. In der ersten Zeit ist ganz viel kuscheln (am besten mit nackter Haut, um die Bindung zu stärken) im Bett und gegenseitiges Beschnuppern angesagt.

Gut genug ist völlig ausreichend!

Versucht euch von der Meinung von anderen nicht unterkriegen zu lassen. Die Empfehlung einer Mama ist, sich eine gute Antwort zu überlegen, wie etwa: „Für mich/uns passt das jetzt (aber) so.“

Nehmt jede Unterstützung an, wie etwa beim Essen kochen (siehe nächster Punkt). Wenn du das Baby geboren hast, ist Ruhe besonders wichtig für dich. Bis auf Stillen kann alles dein/e Partner*in genauso gut. Wenn du alleine bist, organisiere dir auf jeden Fall Unterstützung für die ersten Wochen! Eine große Empfehlung von vielen Mamas ist, dass der Papa auch einen Papamonat nimmt und danach im Idealfall ebenfalls in Karenz geht. Vielleicht macht dein/e Partner*in Dinge anders, das bedeutet aber nicht, dass sie deswegen schlechter sind. Gebt euch gegenseitig Raum und traut euch Dinge zu!

3. Essen

Ganz oft genannt wurde von allen befragten Eltern: Essen! Daher musste ein eigener Punkt dazu her. Versucht möglichst viel vorzubereiten und holt euch besonders in der ersten Zeit Unterstützung.

Eine gute Versorgung mit Nährstoffen ist im Wochenbett für die gebärende Frau besonders wichtig, um wieder zu Kräften zu kommen. Folgende Tipps können euch bei der (guten) Versorgung mit Essen helfen:

  • Fragt nach, wenn Besuch kommt, ob sie Essen mitbringen können. Zeit und Lust etwas aufzutischen werdet ihr ohnehin nicht haben. Das würde nur unnötigen Stress bedeuten!
  • Friert fertiges (!) Essen vorab ein. Ihr könnt einfach immer etwas mehr machen und das dann einfrieren. Das geht natürlich nur mit ausreichend Platz, vielleicht habt ihr aber auch Nachbar*innen oder Familie, wo ihr etwas unterbringen könnt.
  • Bittet eure Familie und Freund*innen, euch zu unterstützen und mit Essen zu versorgen und stattdessen auf Geschenke für das Baby zu verzichten.
  • Überlegt euch, ob es gute Lieferdienste gibt. Wichtig ist hier, besonders darauf zu achten, dass es sich um hochwertige Gerichte handelt. Vielleicht entdeckst du dadurch auch direkt ein neues, tolles Restaurant in deiner Umgebung. Es spricht ja auch nichts dagegen, den Lieferdienst schon in der Schwangerschaft auszuprobieren.
  • Sucht euch Rezepte heraus, die ihr schnell, einfach und unkompliziert machen könnt. Am besten schon vorher ausprobieren, damit es dann möglichst einfach klappt. Kauft bereits alle trockenen Zutaten dafür ein, sodass ihr nur noch mit frischen Zutaten ergänzen müsst.
  • Denkt auch an kleine Snacks für zwischendurch, wie etwa Powerballs (auch die kann jemand mitbringen), Trockenfrüchte oder Nüsse. Davon bekommt ihr auch gleich richtig Energie!

Es lohnt sich, mindestens für die ersten 2 bis 3 Wochen einen Plan zu erstellen. Natürlich kann sich der Plan spontan auch mal ändern. Es soll sich schließlich um eine Unterstützung handeln und keine Last.

Bleibt euch selbst treu

Vielleicht hilft euch der eine oder andere Tipp von anderen Eltern weiter, um gut durchs Wochenbett zu kommen. Bleibt euch selbst treu und achtet auf eure Bedürfnisse. Gut genug ist vollkommen ausreichend 🙂

Im nächsten Beitrag folgen dann noch weitere Tipps für ein entspanntes und selbstbestimmtes Wochenbett!

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