Yogaimpuls – Balance

Yoga Baum

Eine gute Balance zu finden, ist oft eine Aufgabe für das ganze Leben. Im Yoga kann uns der Baum unterstützen – sowohl körperlich, als auch geistig – mehr in unserer Mitte zu sein.

Diese Balance-Übung zeigt dir, wo du gerade stehst. Nicht jeden Tag fühlt man sich in dieser Übung gleich und man merkt sehr schnell, ob man sich gerade gut fokussieren kann oder eben nicht. Dadurch zeigt dir diese Asana (=Körperübung) gut auf, wie du dich gerade fühlst und hilft dir, wieder in Balance zu kommen. Der Weg ist hier das Ziel, denn in der Übung wird man mit jedem Wackeln und Umfallen langfristig sicherer.

Die Übung hat mir gezeigt, dass man, um mehr zu erreichen, manchmal weniger tun muss.

Ganz viel steckt schon im Namen Baum: Wurzeln, Stärke, Standhaftigkeit. All diese Qualitäten kannst du stärken, indem du dir diese Übung zunutze machen. Das heißt aber nicht, dass die Übung einfach ist: ganz und gar nicht! Für viele Menschen ist es vor allem zu Beginn schwierig, über einen längeren Zeitraum auf einem Bein zu stehen.

Es lohnt sich aber dran zu bleiben – auch ich habe dieses Übung zu Beginn gar nicht gemocht. Mittlerweile ist sie Teil jeder meiner Yoga-Einheiten und ich liebe sie. Auch wenn ich mittlerweile schon viel besser die Balance halten kann, gibt es Tage, an denen ich einen Schritt zurückgehen und eine einfachere Variante wählen muss. Die Übung hat mir gezeigt, dass man, um mehr zu erreichen, manchmal weniger tun muss.

Positive Effekte

Ausgewogenheit

Als klassische Balance-Übung ist es wichtig, sich mit dem Boden zu verwurzeln und einen festen Stand zu haben. Sowohl äußerlich als auch innerlich erreichen wir so mehr Ausgewogenheit und Gelassenheit.

Fokus

Um die Balance zu halten, ist eine hohe Konzentration erforderlich. Hilfreich ist, wenn man sich auf einen (imaginären) Punkt in der Ferne fokussiert.

Aufrichtung

Wie ein Baum steht man stolz und mit erhobenem Kopf da. Der ganze Körper wird aufgerichtet - von der Zehenspitze bis zum Scheitel.

Schwangerschaft

Kläre immer vorab mit deinem Arzt, ob diese Yogaübung für dich geeignet ist.

Der Baum ist vor allem für das erste Trimester geeignet, um die Hormonschwankungen auszubalancieren, die vor allem in den ersten Monaten vermehrt zu spüren sind. Wenn du dich also emotional unausgewogen fühlst, ist die Übung besonders gut für dich geeignet und hilft dir, einen klaren und ruhigen Geist zu bewahren.

Durch das geweitete Becken während der Schwangerschaft fühlt sich der untere Rücken oft etwas instabil an. Um die Rückenmuskeln zu stärken, solltest du dich aber nicht hinten an einer Wand anlehnen. Platziere dich hingegen in der Nähe einer Wand oder eines Sessels, um dich eventuell daran festhalten zu können, wenn du ins Wanken gerätst.

Um die Balance besser zu halten und deine*n Partner*in (auch symbolisch für die Geburt) als Stütze wahrzunehmen, kannst du die Übung auch gemeinsam machen. Geht dazu gegengleichen nebeneinander in die Baumhaltung und legt jeweils den Arm des Standbeins hinten umeinander. Wie das dann aussieht, siehst du hier im Bild:

Baum Partnerübung
Erfolg

Einen starken Baum bringt nichts so schnell ins Wanken – sowohl im bildlichen als auch im übertragenen Sinn. Gerade im beruflichen Kontext müssen wir uns immer wieder behaupten und unsere Standfestigkeit unter Beweis stellen. Indem du im Yoga die Baumhaltung übst, wirst du auch nach und nach in deinem Alltag sicherer auftreten.

Im Baum übst du auch deinen Fokus und deine Konzentration. Im digitalen Zeitalter hat die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne stark abgenommen. Mit dieser Übung kannst du dem entgegenwirken und dich so auch im Job besser konzentrieren.

Aber auch ein starkes Selbstbewusstsein wird gefördert, da man aufrecht und mit erhobenem Kopf verharrt. Eine selbstbewusste Körperhaltung ist oft entscheidend über Erfolg oder Misserfolg, da das Gegenüber unbewusst darauf reflektiert. Achte daher auch im Alltag darauf, dass du eine selbstbewusste Haltung – wie im Baum – einnimmst.

Lass nie deinen Kopf hängen. Halte ihn hoch. Schau der Welt direkt in die Augen.
- Helen Keller -
taube und blinde US-amerikanische Schriftstellerin

Immer die richtige Balance im Leben zu finden ist schwierig bis unmöglich. Indem du aber dein Bewusstsein dafür schulst, kannst du dich immer besser einpendeln. Wenn du den Baum praktizierst, führst du dir vor Augen, wie so eine Balance ausschauen kann und dass es Fokus dafür benötigt.

Stärke mit dem Baum dein Gleichgewicht, deine Beinmuskulatur und deine Standhaftigkeit. Du wirst sehen, dass du nach und nach Fortschritte machen wirst. Die Übung kann dann ein guter Indikator sein, wie ausgeglichen du gerade bist und lässt dich wieder zur Ruhe kommen.

Wie du die Haltung einnimmst kannst du dir hier anschauen:

Dieser Artikel ist nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch wird kein Anspruch auf Vollständigkeit gewährt. Ich befinde mich aktuell in der Yogalehrer Ausbildung und bin und werde auch immer Yogaschülerin sein. Ich versuche die Ausführung der Übungen bestmöglich darzustellen. Konsultiere im Zweifelsfall bitte dennoch deinen Arzt, einen Yogalehrer oder andere Quellen.

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