3 Fragen für deinen finanziellen Durchblick

Frauen, Finanzen und Sparen

Das Märchen von den Finanzen Teil 1. Wenn du das Wort Finanzen hörst, willst du sofort umdrehen und ganz weit weglaufen? Keine Sorge, so geht es sehr vielen Frauen und auch ich war in diesem Punkt. Trotz Wirtschaftsstudium wusste ich eigentlich nicht, wie ich am besten selbst bei meinen Finanzen vorgehe. Ich habe das ungute Gefühl in mir lange weggeschoben, mich dann aber irgendwann doch damit befasst.

Als ich aus meinem Dornröschenschlaf erwacht bin, habe ich festgestellt, dass mir ein modernes Märchen aufgetischt worden war. Finanzen sind weder äußerst kompliziert, noch nur etwas für Männer. Nach und nach zeige ich dir daher, wie du das Thema richtig angehst und das „Finanzgeheimnis“ lüftest.

16% der älteren Frauen in Österreich sind aktuell von Altersarmut betroffen.

Heute ist finanzielle Bildung, besonders für Frauen, ein Herzensthema für mich. Daher teile ich mein Wissen und meine Erfahrung mit dir, damit auch du finanzielle Unabhängigkeit erreichst.

Spätestens im Alter reicht das Geld am Konto für viele nicht mehr aus. 16% der älteren Frauen in Österreich sind aktuell von Altersarmut betroffen. In absoluten Zahlen sind das doppelt so viele wie Männer. Frauen haben eine höhere Lebenserwartung, weshalb mehr ältere Frauen in Österreich leben als Männer.

Gründe für diesen Missstand sind oft, dass Frauen weniger oder gar nicht arbeiten oder dass sie im Betrieb des Mannes mitgearbeitet haben. Dazu kommt, dass traditionelle Frauenberufe schlechter bezahlt sind. Frauen verdienen allgemein in gleichen Positionen oft weniger und verhandeln nicht selten weniger gut.

In diesem Beitrag fangen wir ganz vorne an und schauen uns die Basis an: Wie startet man überhaupt und verschafft sich einen Überblick? Finanzielle Vorsorge und Bildung ist nämlich gar nicht so schwierig, wie man auf den ersten Blick denkt. Denn eines ist klar: früher oder später bereuen es noch die meisten Frauen, dass sie sich nicht eher damit auseinandergesetzt haben. Better safe, than sorry!

In diesem Video sind die Gründe, wieso besonders Frauen von Altersarmut betroffen sind, noch weiter ausgeführt:

Bevor du startest, benötigst du einen Überblick über deine aktuelle Situation. Das kostet zwar etwas Zeit, hilft dir aber bei jedem weiteren Schritt.

Stelle dir dazu die folgenden Fragen:

Kennst du deine Einnahmen und Ausgaben?

Mache eine Übersicht! Schlüssel deine Fixkosten (z.B. Miete) und alle Einnahmen auf. Zusätzlich kann es hilfreich sein, eine Zeit lang ein Haushaltsbuch zu führen, in dem du alle Ausgaben notierst. Erfasse beispielsweise deine Einkäufe oder deinen Kaffeehausbesuch. Wichtig ist, dass das Haushaltsbuch vollständig ist, da sich kleine Posten schnell summieren. Oft merken wir erst dann, wie viel uns der schnelle Coffee-To-Go im Monat eigentlich hochgerechnet kostet.

Vielleicht kennst du diese Kosten auch ungefähr. Dann kannst du diesen Schritt überspringen und einfach damit in deiner Übersicht kalkulieren.

Hast du Schulden? Gibt es „vergessenes“ Geld, beispielsweise auf einem alten Sparbuch?

Mache auch hier eine Aufstellung und verschaffe dir einen ersten Überblick. Durchforste deine Dokumente und befrage eventuell auch Familienmitglieder oder deine*n Partner*in dazu. Indem du hier aufräumst, kannst du dich von Altlasten verabschieden und eventuell sogar unverhofft zu Geld kommen.

Sind deine laufenden Verträge optimal gewählt?

Bei unseren laufenden Verträgen lässt sich oft einiges an Sparpotential finden. Überprüfe deine laufenden Kosten und frage dich, ob es etwas davon günstiger gibt und inwieweit ein Wechsel für dich sinnvoll ist. Vielleicht ist dein Handyvertrag überdurchschnittlich teuer und du würdest die gleiche Leistung viel günstiger bekommen? Oder dein Girokonto oder deine Versicherungen kosten monatlich verhältnismäßig viel?

Ein großer Kostenpunkt ist zudem das Auto. Weißt du über alle laufenden Kosten dazu Bescheid? Ich dachte früher, dass es für mich unmöglich wäre, ohne Auto zu leben. Mittlerweile habe ich kein Auto mehr und mir fehlt nichts. Ich spare mir dabei jedoch eine Menge Geld. Gibt es auch bei dir beim Auto Sparpotential?

Diese Punkte sind immer sehr individuell. Ein gründlicher Check alle paar Jahre ist empfehlenswert, da wir alte Verträge oft jahrelang ohne Überprüfung laufen lassen. Um Unterschiede bei Kosten herauszufinden, können dir Vergleichsportale wie Durchblicker.at gute Dienste leisten.

Schwangerschaft

Wenn du gerade schwanger bist (oder bereits eine Familie hast), solltest du dir außerdem noch folgende Fragen stellen:

Welche staatlichen Unterstützungen stehen dir zu? Haben du und dein Partner*in Pensionssplitting angemeldet (in Österreich)? Welcher Ausgleich ist für den Karenznehmer sinnvoll?

Aktuell nehmen in Österreich deutlich mehr Frauen Kinderbetreuungsgeld in Anspruch. Das Verhältnis lag 2018 bei 96% Frauen zu 4% Männer. Aktuell handelt es sich daher noch immer um ein Thema, das vor allem für uns Frauen relevant ist. Wie groß der Unterschied in absoluten Zahlen ist, zeigt die Grafik unten eindrucksvoll.

Kinderbetreuungsgeldbezieherinnen und -bezieher nach Geschlecht 2008 bis 2018 alle Varianten

Besonders, wenn nur eine Person in Karenz geht, ist dieses Thema sehr wichtig. Überlege auch wie viel dein*e Partner*in dir als Ausgleich in eine Pensionsvorsorge einzahlen sollte – oder umgekehrt.

Während ein*e Partner*in arbeiten geht, übernimmt der andere Elternteil für gewöhnlich den Großteil der Familien- und Haushaltsarbeit („Care-Arbeit“). Gerade in diesem Fall ist es wichtig, nicht nur für die Karenzzeit, sondern auch für die Pension vorzusorgen. Der arbeitende Elternteil zahlt weiterhin für sich selbst ein, jedoch nicht für den Karenznehmer.

Spätestens in der Pension zeigen sich die Auswirkungen, was besonders im Falle einer Trennung deutlich wird. Bedenke nicht nur den entgangenen Lohnentfall, sondern sprecht auch gemeinsam über nicht wahrnehmbare Karriere- und Gehaltsschritte.

Ein Mittel für mehr Gerechtigkeit in Österreich ist das sogenannte Pensionssplitting. Leider ist das Pensionssplitting in Österreich aktuell freiwillig. Das heißt, man muss sich einerseits aktiv darum kümmern, andererseits muss der / die PartnerIn zustimmen. Hier gibt es in der Politik noch viel zu tun, die Leidtragenden sind – wie du bei den Zahlen sehen kannst – großteils Frauen. Besprich das daher unbedingt rechtzeitig mit deinem*r Partner*in!

Erfolg

Im Beruf haben wir oft alles im Griff, im Privatleben überkommt uns die Prokrastination oder wir stecken den Kopf in den Sand. Es kann helfen, deine finanzielle Unabhängigkeit wie ein berufliches Projekt zu sehen. Definiere Teilschritte, einen Zeitplan und setze Deadlines. Das mag im ersten Moment etwas ungewöhnlich wirken, deine „Meetings“ mit dir selbst sollten aber genauso wichtig sein wie andere Vorhaben.

Wenn du in deinem Beruf mit Excel-Tabellen arbeitest, hast du schon eine gute Grundlage, um deinen Überblick dort anlegen. Wenn du grafisch arbeitest, dann nutze auch diese Fähigkeiten! Du liebst Gamification? Dann mache ein Spiel daraus. Sei kreativ und passe das Projekt an deine Präferenzen an.

Genauso kannst du die Aufgabe auch umgekehrt sehen und deine beruflichen Fähigkeiten bei dieser Aufgabe stärken. Du kannst danach nicht nur deine Kolleginnen mit deinem Wissen unterstützen, sondern auch männliche Kollegen mit deinem Finanzwissen beeindrucken. Wer weiß, vielleicht bringt dich das auch in deiner Karriere voran. Ganz nebenbei kannst du auch beispielsweise deine Projektmanagement und Excel-Kenntnisse verbessern.

Verlasse dich nicht auf andere Menschen bei deinen Finanzen. Es ist deine Zukunft!

Verlasse dich nicht auf andere Menschen bei deinen Finanzen. Es ist deine Zukunft! Wenn du dich nur jede Woche 2 Stunden mit dem Thema auseinandersetzt, bist du nach ein paar Wochen auch mit diesen Punkten durch. Damit kommst du deiner finanziellen Unabhängigkeit schon sehr viel näher. Das schwierigste ist immer der Anfang, am besten setzt du gleich heute den ersten Schritt!

Ich bin gespannt, wie es dir damit geht. Lass mir gerne einen Kommentar da oder schick mir eine Nachricht! In Das Märchen von den Finanzen – Teil 2 erfährst du, wie du weitere konkrete Schritte am Weg in deine finanzielle Unabhängigkeit setzt.

Dieser Beitrag ist nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Dennoch besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit.

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